Abschlusskonzert: Beide

Freitag, 18. September 2015

IM GESPRÄCH
Vorsaal am Balkon, Union Hall um 18:30 Uhr
Maribor

Gesprächsleiter: Aljaž Zupančič
Mitwirkende: Nina Šenk, Komponistin 

Eintritt frei

 

Abschlusskonzert: BEIDE
Union Saal um 19:30
Maribor

MARIBOR FESTIVAL ORCHESTER
Richard Tognetti - Leitung und solo Violine

Solisten:
Nathan Braude - Viola
Polina Leschenko - Klavier

Programm:
Nina Šenk: Chant für Streichorchester
Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonia Concertante für Violine, Viola und Orchester in Es-Dur, KV 364 (320d)
***
Frédéric Chopin: Andante spianato et Grand Polonaise brillante für Klavier und Orchester in Es-Dur, Op. 22
Wolfgang Amadeus Mozart: Symphonie Nr. 25 in g-Moll, KV 183/173dB ´Kleine g-moll-Sinfonie´

Im Rahmen des Abschlusskonzerts des Maribor Festivals beschreiten wir den Weg der Musikgeschichte - eine Männerwelt, ganz ohne weiblichen Mozarts. Ein gutes Beispiel in dem Zusammenhang ist ganz bestimmt Mozarts Schwester Maria Anna, auch Nannerl genannt. Die hervorragende Pianistin und Komponistin, auf den Bühnen europaweit berühmt, beendete ihre Laufbahn bereits mit 18 Jahren, als ihr Vater Leopold die Entscheidung traff, dass sie heiraten sollte. Eine ähnliche Geschichte schilderte Virginia Woolf im Rahmen der Literaturgeschichte. Ihr Essay 'Ein Zimmer für sich allein' erzählt eine Fantasiegeschichte über Shakespeares Schwester Judith, die gleichermaßen wie ihr Bruder talentiert ist, aber noch nie ein Wort geschrieben hat, da sie von der Gesellschaft in die Unsichtbarkeit und Unhörbarkeit gedrängt wurde. Wenn sich Frauen befreien möchten, wenn sie die Unsichtbarkeit und Unhörbarkeit besiegen möchten, müssen sie um ihren Platz und Raum kämpfen. Sie brauchen dafür ein Zimmer für sich allein. Die international anerkannte slowenische Komponistin Nina Šenk ist mit Virginia Woolfs Behauptung ganz bestimmt einverstanden. Heutzutage können wir aber auch der Fortsetzung des Essays zustimmen, wo Woolf über die harmonische Verbindung der Gegensätze bzw. über "die natürliche Verschmelzung der männlichen und weiblichen Kreativität" zu sprechen kommt. Des Weiteren kommt sie zur Schlussfolgerung, dass vielleicht auch unsere Seele aus männlichen und weiblichen Anteilen gebildet wird. Der  Höhepunkt der kreativen Harmonie wird erst mit einer Fusion der Beiden Anteile erreicht.

In Koproduktion mit Narodni dom Maribor.